:

Karneval und Christentum: Eine heilige oder sündige Verbindung?

Klemens Lindner
Klemens Lindner
2025-04-17 05:11:14
Anzahl der Antworten: 11
Die Fasnet, die uns die menschliche Narretei vor Augen führt, hatte ihren Platz im Kirchenjahr zwischen Dreikönig (6. Januar) und der Fastenzeit ab Aschermittwoch. In der Tat kam (und kommt) es im Volk zu erotischen und alkoholischen Exzessen, die man mit der kirchlichen Busszeit auszugleichen meinte. Anderen Seiten der Fasnet kann man als Christ jedoch etwas abgewinnen. Dass Würden und Besitztümer vergänglich sind, darf nicht nur Gemeinde- und Landräten, sondern auch Normalbürgern jedes Jahr deutlich werden. Es ist auch besser so. Das gibt uns die Freiheit, alle Narren (einschliesslich uns selbst) zur christlichen Freiheit einzuladen.
Dorit Götz
Dorit Götz
2025-04-07 17:20:22
Anzahl der Antworten: 13
Das volkstümliche Treiben hat enge Verbindung mit der christlichen Bußpraxis: Es ist eine „längere Zeit gesteigerten Lebensgenusses“ vor der katholischen Fastenzeit. Dem Italienischen „carne vale“, was „Fleisch lebe wohl“ bedeutet, entstammt vermutlich die Bezeichnung „Karneval“. In den Tagen vor dem Aschermittwoch erklimmt die Narretei den Gipfel öffentlicher feucht-fröhlicher Ausgelassenheit.
Christoph Engel
Christoph Engel
2025-03-28 01:53:24
Anzahl der Antworten: 14
Die Faschingszeit hat ihren Ausgangspunkt im christlichen Brauchtum des Mittelalters. In der Kirche des Mittelalters gab es schon früh „Narrenfeste“, bei denen „kleine“ Kleriker Rang und Privilegien der Bischöfe übernahmen, ein Kinderbischof gekürt und sogar ein Pseudopapst bestimmt wurde, während die Bewohner von Städten in Prozessionen daran teilnahmen. Versuche der kirchlichen Obrigkeit, das zu verbieten, verliefen im Sand, das Faschingstreiben wurde als eine Art kathartisches Ventil mehr oder weniger geduldet. Bis heute gilt der Karneval als Sinnbild katholischer Mentalität, da in protestantischen Gegenden Zentraleuropas das Karnevalsbrauchtum häufig wieder verloren ging.