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Warum die „Elf“? Der Karnevalszahlencode entschlüsselt.

Aloys Richter
Aloys Richter
2025-05-10 08:12:37
Anzahl der Antworten: 15
Es ist eine Schnapszahl, eine Narrenzahl, wie man im Mittelalter gesagt hätte. Einer mehr als die zehn Finger und einer weniger als die zwölf Apostel. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Die "10", als Zahl der Gebote und der Weltordnung. Die Zahl 11 unterstreicht die Besonderheit des Festes, denn schon im mathematischen Sinne ist sie eine Besonderheit. Nach mittelalterlicher Vorstellung ist die Elf die Zahl der Maßlosigkeit, eine teuflische Zahl.
Christoph Engel
Christoph Engel
2025-04-16 00:47:34
Anzahl der Antworten: 14
Die 11 gilt als die närrische Zahl. Das kommt vor allem daher, dass sie von biblisch bedeutenden Zahlen umgeben ist: Die 10 als Zahl der 10 Gebote und der Weltordnung und die 12 als Anzahl der Jünger Jesu und als das Symbol für Neubeginn. Dazwischen dann die 11 – eine nichtchristliche Zahl. Die 11 bzw. der „Elfer-Rat“, der bis heute die Organisationskomitees in den verschiedenen Karnevalsvereinen bildet, steht damit für eine Ironisierung der politischen Ordnung in Deutschland. Ausgehend von diesem Elfer-Rat könnte auch das Datum und die Zeit für den Karnevalsstart ausgewählt werden: Der 11.11. um 11:11 Uhr. Auf einem Siegel des Geckenvereins zu Kleve, einer der ersten Karnevalsvereine, wurde der Spruch „Ey lustig fröhlich“ aus dem Jahr 1331 gefunden. Abgekürzt: Elf.
Heiko Diehl
Heiko Diehl
2025-03-09 21:45:43
Anzahl der Antworten: 15
Am Elften im Elften wird um 11.11 Uhr die Karnevals-Session eröffnet. Die Vorliebe der Narren für die Zahl Elf ist nicht eindeutig geklärt, lässt sich jedoch schon im 14. Jahrhundert belegen: Am 11. November 1391 gründete Graf Adolf I. von Kleve in der niederrheinischen Stadt den Narren-Orden von Kleve. In ihr ist festgeschrieben, dass sich die Mitglieder alljährlich zu einem elftägigen feuchtfröhlichen Beisammensein versammeln sollen. Nach mittelalterlicher Vorstellung ist die Elf die Zahl der Maßlosigkeit, eine teuflische Zahl. Bei der Wiederbelebung des Kölner Karnevals Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Elf als Zahl interpretiert, die die Gleichheit aller Menschen unter der Narrenkappe symbolisiert. Unter dem Einfluss der Französischen Revolution von 1789 wurde die Elf auch als eine Zusammenfassung der Forderungen des französischen Bürgertums verstanden: E wie egalite, L wie liberte und F wie fraternite (Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit). Die einfachste Erklärung für die Vorliebe der Narren zur Zahl Elf ist, dass die Elf eine „Schnapszahl“ sei und ihr häufiges Vorkommen am Elften im Elften gebührend gefeiert werden müsse.
Michael Scholz
Michael Scholz
2025-03-09 21:44:35
Anzahl der Antworten: 17
Am elften Elften um 11 Uhr 11 beginnt die neue Karnevalssession. Warum genau dann? Weiß man nicht. Es ist eine Schnapszahl, eine Narrenzahl, wie man im Mittelalter gesagt hätte. Einer mehr als die zehn Finger und einer weniger als die zwölf Apostel. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Außerdem begann am 11. November, dem Martinstag, früher eine Fastenzeit bis Weihnachten. Und da wollte man vorher noch mal richtig reinhauen.
Ina Blank
Ina Blank
2025-03-09 21:42:53
Anzahl der Antworten: 18
Eine Argumentationsweise bezieht sich auf die bildliche Auslegung von „eins neben eins“ als „Gleichheit aller Jecken unter der Narrenkappe“. Auch eine Bezugnahme auf das Motto der französischen Revolution „Liberté – Egalité – Fraternité“ ist populär, aber aufgrund der falschen Buchstabenfolge (LEF statt ELF) unwahrscheinlich. Möglich ist eine Berufung auf den Code civil, das französische Gesetzbuch zum Zivilrecht, das in linksrheinischen Gebieten bis 1900 gültig war und dessen 11. Kapitel sich mit dem Schwachsinn beschäftigte. Moser verweist aber darauf, dass die Elf als Narrenzahl viel älter sei. Eine tiefere Bedeutung hat die Zahl Elf in der christlichen Deutung, in der diese auf die Sünde und die letzte Stunde, und damit verbunden auf die Ankunft des Antichristen und das Endgericht, verweist. Die negative Auslegung der 11 hängt insbesondere mit der Zehnerzahl des Gesetzes (Zehn Gebote) bzw. dessen Übertretung zusammen. Des Weiteren muss die Zahl Elf gegenüber der biblisch bedeutenden Zwölfzahl (zwölf Apostel) minderwertig bleiben.