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Karneval und Religion: Eine himmlische Verbindung oder ein sündiges Fest?

Halil Wild
Halil Wild
2025-03-09 21:42:57
Anzahl der Antworten: 21
Die Faschingszeit hat ihren Ausgangspunkt im christlichen Brauchtum des Mittelalters. Das Prinzip der Umkehrung der sozialen Ränge war schon aus der Römerzeit bekannt, als während der Saturnalien Sklaven und Herren kurzfristig die Rollen tauschten. In der Kirche des Mittelalters gab es schon früh „Narrenfeste“, bei denen „kleine“ Kleriker Rang und Privilegien der Bischöfe übernahmen, ein Kinderbischof gekürt und sogar ein Pseudopapst bestimmt wurde, während die Bewohner von Städten in Prozessionen daran teilnahmen. Versuche der kirchlichen Obrigkeit, das zu verbieten, verliefen im Sand, das Faschingstreiben wurde als eine Art kathartisches Ventil mehr oder weniger geduldet. Bis heute gilt der Karneval als Sinnbild katholischer Mentalität, da in protestantischen Gegenden Zentraleuropas das Karnevalsbrauchtum häufig wieder verloren ging.
Roberto Zeller
Roberto Zeller
2025-03-09 21:19:14
Anzahl der Antworten: 18
Karneval und Fastenzeit gehören eng zusammen, denn die Fastnacht definiert sich ja von der Fastenzeit her. An den tollen Tagen werden rauschende Feste gefeiert, Frohsinn und Narretei ausgelebt. Man darf an diesen tollen Tagen die „böse Welt“ ausprobieren und der Narr darf auch Dinge aussprechen, ans Licht bringen, die sonst keiner sagen darf: Er hat „Narrenfreiheit“. Es sagt uns: Du kannst es ausprobieren, aber sei kein Narr und verspiele nicht dein ganzes Leben mit Unsinn und Klamauk, sondern finde heraus, was dir wirklich wichtig ist. An den tollen Tagen darf die Narretei für eine begrenzte Zeit ausgelebt werden um sie dann an Aschermittwoch zu überwinden.